Mein steiniger Weg zum ersen Job und was ich dabei über das Erreichen schwieriger Ziele gelernt habe

Mein steiniger Weg zum ersen Job und was ich dabei über das Erreichen schwieriger Ziele gelernt habe

Mein steiniger Weg zum ersen Job und was ich dabei über das Erreichen schwieriger Ziele gelernt habe

  • Saskia Bader

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Ich komme gerade von einem Assessment Center bei einem Großkonzern und bin frustriert. Eigentlich sollte ich stolz auf mich sein, denn ich habe eine gute Punktzahl bei allen Einstellungstests erzielt, aber ich kann diesen Erfolg nicht wirklich genießen. Der Grund dafür: Das Abschlussgespräch mit der Personalchefin.

Was sie am Ende des Tages zu mir sagt, bleibt mir bis heute (11 Jahre später) gut in Erinnerung: Ja, ich hätte in den Tests gut abgeschnitten. Sie sei sich aber wegen meiner Sehbehinderung nicht sicher, ob ich den Überblick über 5 gleichzeitig geöffnete Programmfenster behalten könne. Das war ihr Grund, mich nicht in die nächste Runde zu lassen. Dabei war das nicht mal ein Softwareentwickler-Job, sondern eine Stelle für einfache Bürotätigkeiten, auf die ich mich fast schon aus Verzweiflung beworben habe.

Die Suche nach dem ersten Job gestaltete sich schwierig. Ich bin extra nach Berlin gezogen, weil ich hoffte, bei einem der vielen IT-Unternehmen hier Fuß zu fassen. Ich hatte meine Ausbildung zur Fachinformatikerin mit guten Noten abgeschlossen und war hoch motiviert. Die Unternehmen waren aber oft wegen meiner Sehbehinderung verunsichert und haben sich nett formulierte Ausreden für Ablehnungs-Mails überlegt. Die meisten Firmen haben sich gar nicht zurückgemeldet.

Natürlich war ich frustriert und enttäuscht, aber ich bin nicht in Selbstmitleid und Resignation versunken. Ich ging zu einer Beratungsstelle für Menschen mit einer Sehbehinderung, wo mir ein Jobcoach empfohlen wurde, der auf Fälle wie meinen spezialisiert war. Erst war ich von seinen unkonventionellen Methoden etwas abgeschreckt, aber sie funktionierten. Wir erstellten für mich einen Bewerbungs-Flyer und ich musste eine Liste von Firmen erstellen, wo ich mich bewerben wollte. Statt dort eine Bewerbung hinzuschicken, sind wir einfach hingefahren, haben geklingelt und uns persönlich vorgestellt.

Zu dieser Zeit war ich sehr schüchtern und hatte wenig Selbstbewusstsein, weshalb es für mich schrecklich unangenehm war, bei Firmen unangemeldet auf der Matte zu stehen. Es hat sich aber gelohnt, denn so bekam ich einen Praktikumsplatz, der dann nach 2 Monaten zu meinem ersten festen Job wurde. 11 Jahre und 2 Jobs später bin ich immer noch dankbar dafür.

Meine Tipps für dich:

  • Wenn du hart an deinem Ziel arbeitest, aber du nicht vorankommst, liegt es wahrscheinlich nicht an dir, sondern an der Herangehensweise. Überlege dir, ob du eine andere, vielleicht unkonventionelle Strategie ausprobieren möchtest.

  • Auch wenn es unangenehm ist, kommst du oft schneller an dein Ziel, wenn du deine Komfortzone verlässt. Ich kann dir nur empfehlen, deine Unsicherheiten zu überwinden - mich hat es schon oft weitergebracht.

  • Verabschiede dich von dem Gedanken, alles alleine schaffen zu müssen. Sich Rat einzuholen oder einen Mentor zu suchen, kann viele neue Türen öffnen und dich schneller an dein Ziel bringen


Das war ein Ausschnitt aus meinem anstehenden Buchprojekt "Dein Selbstzweifel-Löscher Buch" (Arbeitstitel). Wenn du weitere Leseproben und exklusive Vorab-Infos zum Buch haben möchtest, trag dich hier in den Pre-Launch Newsletter für dieses Buchprojekt ein.