Ich war einen Moment lang schockiert, als ich an meinem ersten Ausbildungstag meinen neuen Kollegen vorgestellt wurde - lauter Männern. Ich war die einzige Frau in der Gruppe, und das war neu für mich. Heute bin ich es gewohnt, die einzige Frau zu sein - in Webentwickler-Teams, auf IT-Konferenzbühnen und in vielen weiteren beruflichen Situaationen.
Bist du eine Frau, die große Ziele hat? Willst du nicht nur Erfolg für dich selbst, sondern Dinge bewegen, die allen zugute kommen? Dann ist dieser Artikel für dich.
Ich weiß, wie sich die Hürden auf dem Weg zum Ziel anfühlen: Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle, Versagensängste oder das Gefühl, als Frau in einem "typischen Männerberuf" ein Außenseiter zu sein.
Diese Hindernisse kannst du überwinden. Meine besten Tipps dazu habe ich hier für dich zusammengestellt. Den Beitrag habe ich zum Frauentag 2024 geschrieben, die Strategien und ermutigenden Worte werden aber auch Jahre später wahrscheinlich noch Gültigkeit haben.
Als ich in die sechste Klasse kam, wollte ich in die Ruder-AG, die von meinem Klassenlehrer geleitet wurde. Er meinte aber zu meiner Mutter und mir "das ist eher was für Jungs". Ich bin trotzdem hingegangen.
Eine ähnliche Situation hatte ich Jahre später beim Arbeitsamt zur Berufswahl-Beratung. Mir wurde geraten, doch Kauffrau für Bürokommunikation zu werden. Ich bin aber trotzdem Softwareentwicklerin geworden.
Ich sage nicht, dass du jegliche Einschätzung oder Beratung von anderen gleich ablehnen solltest. Höre aufmerksam zu und denke darüber nach. Wenn du etwas aber wirklich machen möchtest, dann lass dich nicht davon abbringen oder verunsichern. Mach es trotzdem - auch wenn dir gesagt wird "Das ist nichts für Mädchen / Frauen".
Als Frau mit großen Visionen hast du bestimmt einige Ziele, die du als nächstes verwirklichen möchtest. Ein großes Ziel anzugehen bedeutet ein großer Berg Arbeit.
Dieser kann schnell dazu führen, dass du dich eingeschüchtert oder entmutigt fühlst, weil es ja noch so viel zu tun gibt. Du kannst das Gefühl, von deiner To-Do Liste erschlagen zu werden, aber wirksam bekämpfen.
Ich gehe jede Woche meine Ziele durch und überlege mir "was sind 1-2 Dinge, die ich diese Woche für dieses Ziel tun kann?". Manchmal werden es auch 3-4 Schritte, aber nie mehr als 5. So zerlege ich große ziele und Pläne in machbare "Häppchen" und habe jede Woche das Gefühl, Fortschritt zu machen.
Bist du in einem Bereich aktiv, in dem Frauen sehr unterrepräsentiert sind? Bist du vielleicht sogar die einzige Frau in deinem Team, deinem Studiengang oder deinem Verein? Dann kann schnell das Gefühl aufkommen, ein Außenseiter zu sein.
Um diesem Gefühl entgegenzuwirken, kannst du dein Netzwerk ausbauen. Gibt es Netzwerke, Online-Communities, Stammtische oder Konferenzen speziell für Frauen auf deinem Gebiet? Recherchiere mal und verbinde dich mit anderen Frauen, die den gleichen Beruf, das gleiche Ziel oder Hobby haben.
Nächste Woche gehe ich in einem neuen Artikel speziell darauf ein, wie du mit der Kraft der Gemeinschaft schneller deine Ziele erreichst - und dabei auch noch anderen hilfst, deren Ziele zu verwirklichen.
Wie wäre es, deine Fortschritte auf dem Weg zum Ziel öffentlich zu dokumentieren? Du könntest einfach auf LinkedIn oder Facebook darüber posten. Wenn dir danach ist, kansnt du aber auch ein eigenes Blog, einen Podcast oder einen YouTube Kanal starten.
Deinen Weg zu dokumentieren, hat viele Vorteile für dich und andere:
Du kannst selbst immer wieder zurückblicken und dich darüber freuen, wie weit du schon gekommen bist
Du bist ein Vorbild für andere Frauen. In vielen Bereichen fehlen uns weibliche Vorbilder. Wie viele weibliche Startup-Gründerinnen, Wissenschaftlerinnen oder Führungspersönlichkeiten fallen dir denn spontan ein? Genau, wahrscheinlich wenige. Werde ein motivierendes Vorbild für andere.
Du bekommst von deinen Lesern, Hörern oder Zuschauen wertvolle Anregungen und Feedback. So kannst du deine Fähigkeiten verbessern und Probleme schneller lösen.
Ich selbst arbeite auch daran, mehr zu dokumentieren. Aktuell veröffentliche ich zwar Inhalte, aber nicht so viel über meine Fortschritte, was ich gerade über meine Themen lerne usw. Das versuche ich zu verbessern.
Viele von uns tendieren dazu, unsere Erfolge klein zu reden oder uns eher auf die Behebung unserer Schwächen zu konzentrieren. Kein Wunder, dass wir dann wenig Selbstvertrauen haben.
Erlaube dir, auch kleine Erfolge zu feiern und dich über deinen Fortschritt zu freuen, auch wenn das große Ziel noch nicht erreicht ist.
Schreibe ein Mal pro Woche oder Monat eine "Geschafft!" Liste und sei stolz auf das, was du geschafft hast. Es geht nicht darum, anzugeben oder sich selbst zu beweihräuchern - sondern sich in gesundem Maß selbst Anerkennung zu geben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass in jedem Menschen mehr steckt, als er oder sie denkt - auch in dir!
Früher wurde mir wegen meiner Sehbehinderung so oft gesagt, was ich alles nie können werde, wie z.B. einen richtigen Job zu haben, eigenständig zu leben oder ohne Hilfe zu reisen.
Heute mache ich all das. Ich habe einen Job, bin nebenberuflich selbständig, mache eine Weiterbildung, reise in andere Ländern und mehr.
Ich kann dich also nur dazu ermutigen, die Umsetzung deiner Ziele zumindest zu versuchen - auch wenn du am Anfang vielleicht das Gefühl hast, dass du es nicht schaffen kannst.
Wenn du andere Frauen in deiner Firma, deiner Uni oder deinem Verein mit diesen Tipps und Geschichten ermutigen möchtest, dann leite ihnen gerne den Artikel weiter.
Auch bin ich als Vortragsrednerin aktiv. Schlage den Verantwortlichen in deiner Organisation gerne vor, mich für einen Vortrag zu engagieren. Meine Vorträge sind ermutigend und gleichzeitig voll mit Tipps und Strategien, die Teilnehmer gleich umsetzen können.